Randbøl 2019
20. März 2019So. Nun sind wir wieder im Alltag angekommen und ich möchte Euch noch von Dänemark berichten.
Ja, wir waren mit unseren fantastischen Mädels Lissy und Queenie in Dänemark auf einem Paraturnier in Randbøl auf dem legendären Gestüt Blue Hors. Was für ein Anwesen… Wir durften eine Führung mitmachen und haben nicht nur Don Schufro gesehen (inzwischen 26 Jahre alt und immer noch eine Erscheinung). Nein, wir durften auch die 60 Jährlinge sehen, die letztes Jahr gekauft wurden und in den nächsten Jahren in einem ausgeklügelten System ausgebildet und natürlich auch selektiert werden. Alles sind Hengste und wachsen wirklich pferdegerecht und trotzdem behütet in Gruppen auf. Die Zwei- und Dreijährigen konnten wir auch noch sehen.
Beeindruckt hat uns auch die „Recycling-Mistanlage. Das glaubt Ihr nicht! Der Mist wird aufbereitet und in kleine Zylinder gepresst. Die gesamte Anlage wird damit beheizt. Sehr zu unserem Komfort, weil wir nämlich trotz des kalten, stürmischen und regnerischen Wetters in recht warmen Hallen reiten durften!
Es ist sowieso unglaublich toll, dass wir hier auf einem super organisierten Paraturnier reiten durften! Ich bin sicher, dass wir es vor allem der Prinzessin Benedikte zu Dänemark zu verdanken haben, die uns sehr schätzt und fördert. In Dänemark hat der Parasport sehr viel Anerkennung und das merkt man immer wieder.
Jetzt aber zu uns: Was hatten wir für Bedenken, bei diesem Sturm zu fahren! Und was hatten wir für ein Glück auf der Hinfahrt –ohne Sturm und fast ohne Regen!
Unsere Pferde waren wie die alten Hasen. Total cool! Ab Kilometer 550 fing Lissy an zu bocken, aber 50 km später schlief sie…
Angekommen bei Blue Hors, zogen sie in riesige feste Boxen ein und waren sofort „Zuhause“! Vollkommen unkompliziert!
Und dann kam der erste Prüfungstag am Freitag. Lissy und ich wurden für das Team nominiert und ich hatte zwiespältige Gefühle. Einerseits habe ich mich über das Vertrauen gefreut, das unser Bundestrainer Bernhard Fliegl und unser Coach Rolf Grebe uns damit ausgesprochen haben, andererseits haben wir im letzten Jahr ein paar Mal nicht die in uns gesetzten Erwartungen erfüllen können.
Aber das war letztes Jahr!
Lissy hat sich so toll entwickelt, dass Dorte und ich uns sehr darauf gefreut haben, sie öffentlich vorstellen zu dürfen. Und das, obwohl ich in den drei Wochen davor gesundheitlich echt angeschlagen war! Aber Gott sei Dank war dann alles gut.
Und beide Mädels haben sich super präsentiert im Norden!
Es war an allen drei Tagen eine Riesenfreude, beide Stuten zu reiten. Sie waren hochmotiviert und haben alles gegeben.
Queenie hat viel mehr Ausdruck bekommen und macht super mit. Sie punktet mit Beständigkeit und Korrektheit und ich kam mit ihr in beiden Prüfungen auf den vierten Platz.
Und Lissy hat an allen drei Tagen ein bisschen durchschimmern lassen, was in ihr steckt. Endlich konnte ich mal ihren Ausdruck im Trab und im Galopp mit ins Viereck nehmen. Zumindest größtenteils! Am Anfang des Jahres ist sie immer noch ein bisschen aufgeregt und so kamen dann ein paar sehr teure Patzer auf unser Konto. Naja, vielleicht war ich auch noch etwas aufgeregt…
Jedenfalls haben wir der Siegerin in unserer Klasse etwas das Fürchten gelehrt. Wenn nicht der Fehler in der ersten Prüfung gewesen wäre, hätten wir es sogar bis an die Spitze geschafft. So kam dreimal Platz 2 heraus, worauf wir sehr stolz und glücklich sind! Und zum ersten Mal durfte ich auf einem internationalen Turnier die Kür mit Lissy reiten! Letztes Jahr hatte ich mich immer mit Queenie qualifiziert.
In der Kür habe ich es einfach nur genossen, wie zufrieden und schön Lissy gegangen ist. Wir haben es geschafft, die Linien und Lektionen passend zur Musik zu reiten. Allerdings bin ich ein wenig „in Schönheit gestorben“ und somit war unsere Vorstellung etwas zu brav. Aber über 71 % sind trotzdem dabei herausgesprungen und es war einfach ein Genuss, dieses tolle Pferd zu reiten!
Danke an alle, die mich seit vielen Jahren unterstützen und vor allem an Peter Moskopp für mein „Herzenspferd“ Lissy. Sie hat große Fußstapfen zu füllen, aber einen großen Teil davon füllt sie schon aus und ich bin echt baff, wieviel Ähnlichkeit sie mit Ollie hat. In jeder Beziehung! Und danke an Dorte und Bernhard für Eure tolle Hilfe und Euren Einsatz!
Hanne Brenner mit Dorte Christensen und Belissima M und Rainbow Queen 20.März 2019